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45. Feuerwehrfest kurz vor dem Aus?

by Admin
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Nach der monatelangen, teils heftigen Kritik an der Flüchtlingspolitik des Senats geht Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz nun auf seine Gegner zu – und nimmt sie gleichzeitig in die Verantwortung: Ab Donnerstag (12. Mai) startet die Anmeldephase für „FindingPlaces.hamburg“. Das Projekt ermöglicht interessierten Bürgern, aktiv an der Suche von Standorten für neue Flüchtlingsunterkünfte mitzuwirken.

Hier sollen die Workshop-Teilnehmer nun ab Ende Mai auf riesigen, interaktiven Kartentische nach neuen Flächen für Flüchtlingsunterkünfte suchen. Das große Ziel: Die Ortskenntnisse der Bürger nutzen und unentdeckte Flächen aufspüren!

Laut Olaf Scholz sollen mit dem Projekt Unterkunftsorte gefunden werden, „auf die wir selber mit unseren Möglichkeiten nicht gekommen sind“. Gleichzeitig versprach der Bürgermeister, dass jede vorgeschlagene Fläche anschließend innerhalb von nur zwei Wochen auf ihre Eignung geprüft werde.

MOPO-Reporter Mike Schlink (25) hat bei der Flächen-Findung für Unterkünfte mitgemacht. „Die Freifläche neben dem S-Bahnhof Sülldorf wäre perfekt für eine Flüchtlingsunterkunft. Auf dem Gelände findet jährlich ein Feuerwehrfest statt.“

Die Stadt muss in diesem Jahr 20 000 langfristige Plätze für Flüchtlinge schaffen. Eine Mammut-Aufgabe, bei der sich jetzt jeder Bürger beteiligen und in Workshops geeignete Flächen für Unterkünfte suchen kann. Das Projekt unter dem Namen „Finding Places“findet in der HafenCity Universität statt. MOPO-Reporter Mike Schlink (25) war im ersten Kurs, der Flächen im Bezirk Altona sucht, dabei – und hat ein passendes Areal direkt in seiner Nachbarschaft gefunden.

Es ist eine kleine Unterkunft für 40 Personen – und doch sorgt sie für einige Diskussionen: Die von mir ausgewählte Fläche am Sülldorfer Kirchenweg, direkt neben der S-Bahn-Station Sülldorf, ist für einige der 15 Workshop-Teilnehmer absolut inakzeptabel – weil die örtliche Feuerwehr dort ein Mal im Jahr ein Fest veranstaltet. „Die Sülldorfer werden sich sicher freuen!“, bekomme ich zu hören. Und: „Es soll ja Leute geben, die keine Feste mögen …“

Dabei bin ich der Einzige, der sich als Nachbar zu erkennen gibt. „Hätten Sie Kinder, würden Sie anders entscheiden“, sagt eine Teilnehmerin. Würde ich nicht – weil ich möchte, dass auch geflüchtete Kinder ein Dach überm Kopf haben. Ich bleibe stur – weil es bereits ein Kompromiss ist. Eigentlich könnten hier bis zu 138 Flüchtlinge untergebracht werden. Aber wegen der Nähe zum 800-Personen-Standort Suurheid (Rissen) hat sich der Workshop für eine deutliche Reduzierung ausgesprochen. Dabei ist das rund 5200 Quadratmeter große Areal deutlich größer als die Mindestfläche von 1500 Quadratmetern, auf der laut Stadtplanern rund 50 Menschen untergebracht werden könnten.

(Auszüge der MOPO-Artikel vom 11.5. und 3.6.2016, Foto: pressreader.com)

Der Vorschlag wurde am 26. Mai 2016 eingereicht. Sollte Bürgermeister Scholz sein Versprechen einhalten, dann müsste Ende nächster Woche die Entscheidung stehen. Ob also nach 45 Jahren das Feuerwehrfest in dieser Form noch stattfindet wird sich hoffentlich zeitnah herausstellen …

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