Im November haben wir uns ausgiebig in dem Thema ‚Einsatz unter schwerem Atemschutz‘ fortgebildet und haben ins Besondere das Absuchen von Räumen, das Arbeiten mit der Sicherheitstrupptasche im Atemschutznotfall, sowie den Umgang mit dem Schlauchpaket geübt.
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, üben wir regelmäßig. Die verschiedenen Themen sind für sich genommen schon recht vielfältig. Um uns intensiv auf die Einsätze vorzubereiten, führen wir regelmäßig, auch am Wochenende Ausbildungen durch. Aufgeteilt auf zwei Samstage, haben sich die Atemschutzgeräteträger getroffen, um die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff in einem verqualmten (brennenden) Gebäude zu üben.
Atemschutzgeräteträger (PA-Träger) sind die Feuerwehrleute, die eine vom Arzt bestätigte Tauglichkeit zum Arbeiten unter schwerem Atemschutz und eine entsprechende Ausbildung dafür haben. Zu dieser Ausbildung gehören regelmäßige Übungen. Neben der jährlichen Pflichtübung in der „Mobas“ (Mobile Atemschutzstrecke), bei der vor allem die körperliche Belastung im Vordergrund steht, führen wir in der Wehr immer wieder Übungen durch, bei denen die Tätigkeiten und damit verbundene Belastungen im Einsatz geübt werden. Um auch Neuerungen in diesem Bereich ausbilden und üben zu können, führen wir jährlich ein Atemschutztraining durch.
In diesem Jahr haben wir wieder zwei parallel laufende Lagen vorbereitet.
Die erste war ein „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“. Der Trupp sollte unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung mit einem C-Rohr ins zweite Obergeschoss über den Treppenraum vorgehen. Ab der Tür zum Flur im 2. OG herrschte „Nullsicht“ (die Maske wurden mit Schuhüberziehern verdeckt) und der Trupp konnte sich nur auf sein Gehör und Tastsinn verlassen. Mehrere Räume mussten abgesucht werden, bis die versteckte Puppe (75kg) gefunden wurde. Die Puppe musste anschließend in gehockter Haltung in den Treppenraum gebracht werden, damit sie von den Kameraden ins Freie gebracht werden konnte. Wegen der großen körperlichen Belastung bei dieser Arbeit hat der Trupp soviel Luft verbraucht, dass ein erneutes eindringen in den verrauchten Bereich nicht möglich war. Von den 1800 Liter Luft die wir in unseren Atemschutzgeräten haben, haben einige mehr als 2/3 braucht. Mit einem zu geringen Restdruck erneut in den Rauch zu gehen bringt eine zu große Gefahr mit sich.
Bei jedem Einsatz unter Atemschutz kann es zu der Situation kommen, dass ein Feuerwehrmann selbst in Lebensgefahr gerät. Zum einen durch ein extremes Brandverhalten (z.B. Rauchgasdurchzündungen, Stichflammen, große Hitze, starke Rauchentwicklung) , Unfälle oder körperliche Reaktionen auf die Belastung kann es passieren, dass wir einen unserer Kameraden und Kollegen helfen müssen um unbeschadet den Einsatz zu überstehen. Vor einigen Jahren hat die Feuerwehr das Konzept für den Atemschutznotfall erarbeitet und mit der Ausbildung für diese Situationen begonnen. Neben der Ausbildung während der (Grund-) Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger und den Fortbildungslehrgängen an der Feuerwehrakademie ist die wehrinterne Ausbildung ein wichtiger Bestandteil.
Parallel wurde ein Atemschutznotfall-Training durchgeführt. Im Jahr 2013 wurde eine Tasche ausgeliefert, in der alles enthalten ist was man benötigt, um einen in Not geratenen Atemschutzgeräteträger zu retten. Bereits am Übungsabend am 30.10. haben wir geübt, wie man ein Atemschutzgerät bei einem verunfallten Feuerwehrmann wechselt. Um auch bei sehr schlechten Sichtbedingungen sicher arbeiten zu können, gibt es klare Vorgaben und Schlagworte auf die es im Ernstfall ankommt. Um diese Schlagworte und die Reihenfolge der Tätigkeiten zu verinnerlichen haben wir in stufenweiser Steigerung des Schwierigkeitsgrades diese Tätigkeiten wieder und wieder geübt.
Die angenommene Lage war, dass ein PA-Träger im Einsatz umgekickt ist und nicht mehr laufen kann. Seine Luft wird knapp und ein Rettungstrupp geht zu diesem vor und versorgt ihn mit einem neuen PA-Gerät. Anschließend wurde eine weitere Methode zur schonenden Rettung des PA-Trägers vorgestellt und geübt. Eine Schleifkorbtrage, die wir als FF zwar nicht haben, aber die Berufsfeuerwehr auf ihren Löschfahrzeug hat, ist eine äußert schonende Variante um einen verletzten PA-Träger zu transportieren.
Auch wenn wir beide diese Lage – zum Glück – selten im Einsatz erleben, ist es wichtig, dass wir in diesen sicher arbeiten können und genau wissen was zu tun ist. Meistens haben wir bessere Sichtverhältnisse als bei dieser Übung und die Personen konnten aufgrund der rechtzeitigen Warnung durch Rauchmelder das Gebäude verlassen, sodass wir uns im Einsatz meistens auf die Brandbekämpfung konzentrieren können.
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…..und ihren Hausstand, denn wenn sie nicht von uns gerettet werden müssen, weil sie das Gebäude bereits verlassen haben, können wir das Feuer löschen. Ein Rauchmelder schlägt Alarm solange ein Feuer in der Entstehungsphase ist. Jede Minute ist entscheidend damit der Schaden möglichst gering ist.